Erst hat der Sommer lange auf sich warten lassen, nun schlägt er mit voller Wucht zu. Temperaturen weit über 30 Grad sind zum Laufen nicht gerade ideal. Hinzu kommt, dass es bereits früh morgens und auch noch spät abends sehr warm bzw. schwül ist. Normalerweise soll man ja im Sommer nach Möglichkeit zu diesen Tageszeiten ausweichen. Doch am vergangenen Wochenende half dies alles nicht. Doch was tun? Ganz einfach: Raus aus der Sonne, ab in den Wald!
Ich war schon lange nicht mehr im Wald, was ich eigentlich sehr schade finde. Das Problem ist nur, dass er ein paar Kilometer von mir entfernt liegt und es sich somit unter der Woche nicht lohnen würde. Aber auch am Wochenende hatte ich nie richtig Lust, erst einmal ein paar Kilometer auf Asphalt laufen zu müssen, um in den Wald zu kommen. Dieses Mal beschloss ich, dass ich mit dem Rad dorthin fahre. Den alten Drahtesel stellte ich auf dem Parkplatz beim Waldspielplatz ab und lief von dort direkt in den Wald.
Im Dossenwald gibt es sieben verschiedene Routen, die zwischen 5 und 12 Kilometer lang sind. An den Bäumen sind kleine Nummerntäfelchen mit Pfeilen angebracht, die einen leiten sollen. Die Schwierigkeit besteht jedoch darin, die Pfeile richtig zu deuten, sofern man das Täfelchen überhaupt entdeckt hat. Es ist also “Laufen nach Zahlen für Aufmerksame”. So kann es schon mal passieren, dass man eine Abzweigung verpasst und sich verläuft. Da der Wald aber nicht all zu groß ist, würde man auch irgendwann wieder heraus finden. Dennoch hatte ich sicherheitshalber meinen Trinkrucksack dabei.
Man sollte es nicht meinen, aber es gibt in diesem Wald einige Abschnitte, bei denen es hoch und runter geht. Der Spaßfaktor ist dadurch noch größer und es kommt mehr Abwechslung ins Spiel. Dabei ist jedoch Konzentration gefordert, da die herausragenden Wurzeln schnell zur Stolperfalle werden können. Mannheims höchsten natürlichen Punkt habe ich auch wieder erklommen. Mittlerweile gibt es nicht nur einen aufgestellten Stein, sondern auch ein Gilpfelkreuz mit Gipfelbuch, sowie Stufen mit Geländer, damit der schwierige Aufstieg etwas leichter fällt. ;)
Das Laufen im Wald war bei diesem Wetter die beste Wahl. Keine direkte Sonneneinstrahlung und etwas kühler war es auch. Der Trinkrucksack hätte für die knapp 11 Kilometer nicht zwingend sein müssen, aber ab und zu ein Schluck Wasser tat gut und ich konnte zudem meinen Foto mitnehmen. Hat richtig Spaß gemacht und werde ich auf alle Fälle wiederholen. Mein Ziel ist es, alle Routen im Dossenwald zu erlaufen und zu kombinieren. Wenn man schon einen Wald in der Nähe hat, dann sollte man ihn auch nutzen. Laufen in der Natur ist einfach schön. :cool:
5 Höhenmeter? Das war ja flacher als unsere Stadionbahn ;).
@Henrik: Den Höhenmeterangaben darfst Du nicht glauben. Ich habe ja keinen barometrischen Höhenmesser. Was der Forerunner da aufzeichnet, berücksichtigt mit Sicherheit nicht die vielen kleinen Hügel.
Ich hatte mal in einem Blog gelesen, dass der Waldläufer ja die höchste Evolutionsstufe des Läufers darstellt … und mittlerweile bin ich selbst ein begeisterter Solcher.
Und nicht nur in der Sommerhitze (auch wenn der Duft dann ein ganz besonderer ist) sondern zu jeder Tages und Nachtzeit ist es ein herrlicher Ort um zur Ruhe zu kommen.
Bäume strahlen einfach keine Hektik aus ;-)
In diesem Sinne wünsch ich Dir noch viel Spaß beim Waldlaufen! :)
…und für das nächste Mal nimmst du eine “Hänsel & Gretel”-Taktik. Da findest du sicher wieder zurück, ohne die Tafeln suchen zu müssen… :lol: