Ich war die letzten Tage auf einer Schulung in Berlin und war in einem Hotel direkt am “Tiergarten” untergebracht. Eigentlich ging ich nicht davon aus, dass ich die Chance haben würde, den “Tiergarten” laufend zu erkunden, da es ja inzwischen früh dunkel wird und meine Schulung lang angesetzt war. Doch vorgestern kamen wir schnell mit dem Stoff durch und konnten daher früher Schluss machen. In weiser Voraussicht hatte ich auch meine Laufsachen für Draußen dabei und konnte somit die Gelegenheit nutzen im “Tiergarten” zu laufen. Anders als noch bei meinem Lauf durch den “Englischen Garten” in München, bereitete ich mich dieses Mal besser vor. Ich hatte einen kleinen Stadtplan, Handy und 5€ dabei. Zusätzlich speicherte ich in meiner Forerunner die Startposition, dass ich mich im Falle eine Verlaufens zurückleiten lassen kann. Im Nachhinein war das alles nicht nötig, aber sicher ist sicher. Schließlich kenne ich mich in Berlin überhaupt nicht aus.
Ich lief auf Höhe der S-Bahn-Haltestelle “Tiergarten” los in Richtung “Siegessäule”, parallel der “Straße des 17. Juni” entlang. Leider ist die “Siegessäule” derzeit komplett mit Baugerüsten verdeckt. War zwar schade, aber zumindest habe ich sie andeutungsweise gesehen. Danach lief ich weiter durch den Tiergarten in Richtung “Schloss Bellevue”. Die Orientierung war jedoch nicht ganz so einfach, da sich etliche kleine Wege durch den Tiergarten schlängeln. Letztendlich fand ich alles aber doch recht schnell, denn ich musste einfach Richtung Spree und dann am Ufer entlang. Ich war ein wenig überrascht, wie wenig Leute unterwegs waren. Dabei war es vor allem am Ufer richtig schön, den die Bäume zeigten ihr tolles herbstliches Blätterkleid. Ich schaute mir kurz das “Schloss Bellevue” an und lief weiter zum Regierungsgebäude. Dort bog ich ab in Richtung “Reichstag”. Danach wollte ich noch das “Brandenburger Tor” sehen, was ja ebenfalls in der Nähe ist. Alles schön mit dem Foto-Handy festgehalten und dann ging es wieder auf den Rückweg. Allerdings dieses Mal durch die andere Seite des “Tiergartens”. Auf Höhe des “Zoologischen Gartens” fühlte ich mich dann nicht mehr ganz so wohl, da ein paar suspekte Menschen unterwegs waren. Aber ich hatte es ja nicht mehr weit und nach 11 Kilometern war ich wieder zurück bei meinem Hotel.
Dies war mein “Private Sightjogging Berlin”. Der Begriff “Sightjogging” ist abgeleitet von “Sightseeing” und steht für eine Art Stadtführung, bei der man die Sehenswürdigkeiten während eines Laufs gezeigt bekommt. In den letzten Jahren wurde diese spezielle Stadtführung immer bekannter und wird mittlerweile in vielen großen Städten angeboten, unter anderem auch in Berlin. Allerdings muss man diese Führungen buchen und auch einiges hinlegen. Je nachdem wie viele Teilnehmer mitlaufen, muss man mindestens 20€ hinlegen. Als alleiniger Teilnehmer hätte es mich z.B. 80€ gekostet. Und was bekommt man geboten? Eigentlich genau jene Sehenswürdigkeiten, die ich bei meinem Lauf auch gesehen habe. Klar, es werden einem wohl auch noch die geschichtlichen Hintergründe erklärt, aber die kann man ja selbst im Internet nachlesen. Außerdem macht das selbstständige Erkunden sicher mehr Spaß und ich kann zudem mein eigenes Tempo laufen. In Berlin ist zumindest ein “Private Sightjogging” echt empfehlenswert. Es hat Spaß gemacht, hat nichts gekostet und es war alles leicht zu finden.
Details zum Lauf: http://connect.garmin.com/activity/54574308
Schöne Eindrücke von Berlin, besonders das Schloss Bellevue hast du gut getroffen. ;-)
Schönes langes Wochenende euch allen!
Das ist cool: Arbeit und Spass miteinander verbinden. Perfekt!
Mensch Christian, nächstes Mal sagst du aber Bescheid, wenn du in der Stadt bist!
Ich habe selbst für ein halbes Jahr in Berlin gewohnt und weiß deshalb wie schön es ist, dort zu laufen. Schade, dass die Siegessäule noch immer mit Gerüsten zugebaut ist, denn dort angekommen fühlt man sich ein bisschen wie Silvester Stallone in Rocky, wenn man auf der Plattform in der Mitte des Kreisverkehrs steht und die Arme triumphierend in die Luft streckt.
Gruß und Happy Halloween,
Daniel.
@markus: Danke. Ich wusste bis zu diesem Zeitpunkt ehrlich gesagt gar nicht, wie es aussieht. :roll:
@Chris: Ich nehme immer meine Laufsachen mit, wenn ich beruflich bedingt irgendwo über Nacht bin, denn laufen kann man eigentlich überall.
@Marek: Ich Doofkopp! :shock: Die Hotelsuche war aufgrund einer Messe (o.ä.) so stressig, dass ich leider nicht daran gedacht habe, dass Du aus Berlin kommst. Wie doof kann man sein.. :x
@RunningDan: Ich stelle mir gerade die Blicke der Autofahrer vor.. :mrgreen: