Nachdem ich ja den Halbmarathontest vorgezogen hatte, musste ich natürlich auch die darauffolgende Trainingswoche ein wenig anpassen. Schließlich musste sich mein Körper nach dem harten Lauf ein wenig erholen und die ursprünglich für die 6. Woche vorgesehenen 78 Kilometer erschienen mir ein wenig zu viel. Lediglich die lange Einheit ließ ich unverändert. Doch genau zu der sollte es nicht kommen.
Zunächst einmal der ursprüngliche Plan für die 5. Woche:
Und hier meine angepasste Version der 5. Woche (neu – Änderungen blau):
Das Stabilitätstraining habe ich ergänzend zum Plan an den freien Tagen eingebaut.
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Die erste Trainingseinheit musste ich aufgrund einer Erkrankung meines Kindes von Dienstag auf Mittwoch verschieben. Nicht weiter tragisch, da es sich nur um eine regnereative Einheit handelte. Allerdings merkte ich den Halbmarathon schon noch in meinen Beinen. Aber wenn man neue Bestzeit läuft, dürfen die Beine danach auch etwas müde sein.
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Bereits am Tag darauf folgte die zweite Wocheneinheit. Die geforderten 16 Kilometer liefen sich schon wieder deutlich besser. Die regenerative Einheit vom Vortag tat anscheinend gut und sorgte für lockere Beine.
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Am Samstag plante ich weitere 11 Kilometer. Bei diesem Lauf kam zum ersten Mal die neue Polar RC3GPX zum Einsatz, welche ich bis Ende Oktober testen darf. Mein erster Eindruck ist recht positiv, wobei ich mich noch in die Funktionalitäten der Uhr einarbeiten bzw. einlesen muss.
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Die wichtigste Einheit der Woche war für den Sonntag geplant. Es sollten 30 Kilometer im 6er Schnitt werden. Doch dazu kam es wie anfangs angedeutet nicht. Erst kam ich nicht aus dem Bett und dann bekam ich plötzlich Magen-Darm-Probleme. Den Sonntagmorgen verbrachte ich daher zunächst auf der Toilette. Irgendwann wurde es zwar besser, aber dann überkam mich die Müdigkeit und ich schlief nach der Übertragung des Berlin Marathons eine Weile auf der Couch. Den restlichen Tag über hatte ich schließlich starke Kopf- und Gliederschmerzen, gepaart mit einem matten Gefühl. An Laufen war absolut nicht zu denken. Es hat mich erwischt. Was genau, weiß ich nicht. Überraschenderweise ging es mir am nächsten Tag wieder gut. Beinahe so, als wäre nichts gewesen. Seltsam.
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Fazit: Bis zum langen Lauf verlief die 6. Woche eigentlich ganz gut. Anscheinend hat es mich nur einen Tag flachgelegt. Doch was mache ich nun mit der fehlenden langen Einheit? Abhaken oder Anfang der neuen Woche irgendwie nachholen? Egal wie, für die Psyche war der Ausfall zumindest nicht gut. Es ist zwar nur eine Einheit gewesen, die jetzt ausfiel, aber es war eine wichtige Einheit. Das Tempo habe ich drauf, nur die langen Kanten bereiten mir ein wenig Sorgen. Daher rückt mein Ziel (Sub 3:30), das eh schon recht ambitioniert war, in weiter Ferne. Ärgerlich, aber vielleicht hat es auch etwas Gutes und ich nehme dadurch den Druck von mir, der mich eventuell am Tag X blockieren könnte. Wie auch immer, ich muss diese Situation akzeptieren, denn ändern kann ich sie nicht.
Hallo Christian,
den 30er unter der Wochen nachzuholen, wird wohl eher schwierig werden. Aber versuchen kann man es. Dann einen Tag totale Pause ohne alles und möglichst früh schlafen gehen und dann wieder normal weiter im Plan.
Auch wenn der HM gut ausgefallen ist, wirst Du für Dein Ziel die langen Einheiten unbedingt brauchen.
Grüße aus Köln!
Mairo
Ich würde mir da keine Sorgen machen um den verpassten 30er. Dir ging es nicht gut und du hast mit der Pause alles absolut richtig gemacht.
Da deine Vorbereitung mit 12 Wochen recht lang ist, würde ich mir überhaupt keine Gedanken über einen verpassten 30er machen. Einfach normal im Plan weiter.
Sport frei!
Thomas
Normalerweise wird so ein Lauf – vorausgesetzt die körperliche Schwäche ist wieder weg – am Montag dann nachgeholt. Da jetzt aber schon Dienstag Abend ist und du vermutlich den 30er noch immer nicht geschafft hast, ist es nun auch zu spät dafür. Ärgerlich, da die Langen Läufe die wichtigen Einheiten sind. Aber nur weil ein Langer fehlt, heißt das noch lange nicht das Aus für dein Vorhaben.
Mit dem “Aufholen” ist das so eine Sache. Eher nicht. Da du aber fast jede Woche einen Langen Lauf machst, ist das alles andere als dramatisch. Einfach weitermachen im Plan, verschwende keinen Gedanken mehr dran. Ich habe in meiner Vorbereitung insgesamt ZWEI Läufe um die 30 Km gemacht. Ist halt eine Frage der Trainingsphilosophie.
Aufholen ist nicht. Was weg ist, ist weg. Und in jeder Marathonvorbereitung hakt es nun einmal, wer bekommt schon 12 Wochen ohne Probleme durchgezogen? Die Profis vielleicht. Mund abputzen, weitermachen, nicht soviel nachdenken. Ach ja: ich habe genau 3 Läufe über 30km gemacht in den 12 Wochen. Einer mehr als Henrik immerhin :lol:
@Supermario72: Ich hatte überlegt, ihn am gestrigen Feiertag nachzuholen, ansonsten ist es unter der Woche eigentlich unmöglich. Ich entschied mich letztendlich für ein Mittelding (siehe http://www.brennr.de/2012/10/03/tag-der-deutschen-laufeinheit-3/).
@Thomas Dahmen: Dass ich am Sonntag nicht gelaufen bin, war absolut richtig. Es fiel mir zwar nicht leicht, aber ich hörte auf meinen Körper. Auch wenn der eine fehlende 30er vielleicht nicht tragisch ist, für die Psyche ist der Ausfall nicht gut.
@Laufhannes: Das Aus nicht, aber die Sub 3:30 rückt in weite Ferne. Auch wenn die Zahlen und Fakten für das mögliche Erreichen einer solchen Zeit sprechen, irgendwie glaube ich nicht so recht daran.
@Henrik: Echt nur zwei 30er? Und ich frage mich, ob 30 km nicht zu wenig sind. Immerhin kommen danach noch ganze 12 km. Aber bei Dir war es anscheinend völlig ausreichend.
@Running Twin Marek: Da hast Du recht, wir sind leider keine Profis. Es hilft ja nichts, wenn ich der verpassten Einheit hinterhertrauer. Eine Sub 3:30 traue ich mir eh nicht so recht zu. Vielleicht nimmt mir das nun ein wenig den Druck und ich gehe den marathon nicht zu verkrampft an. Mal sehen.