Seit kurzem schießen sie wie die Pilze aus dem Boden. Sogenannte Acitivity-Tracker erobern den Markt. Sie nennen sich FuelBand (Nike), Vivofit (Garmin), Loop (Polar) oder Flex (Fitbit). Erfahrungsgemäß ist es nur eine Frage der Zeit, bis Adidas & Co. nachziehen. Aber selbst Firmen, die man bisher nicht mit Sport in Verbindung gebracht hat (z.B. LG), springen auf diesen Zug auf. Doch was verbirgt sich hinter diesen technischen Armbändern bzw. was ist deren Sinn?
Funktionen:
Laut Produktbeschreibung zeichnen sie Deine Aktivitäten auf. Und zwar rund um die Uhr. Man erhält eine Auflistung der verbrannten Kalorien, der Anzahl von Schritten und wann man aktiv war. Aber auch das Schlafverhalten wird protokolliert. Durch das Einstellen von Zielen soll man motiviert werden, sich mehr zu bewegen. Wenn man sich zu lange nicht bewegt (z.B. am Schreibtisch), wird man z.T. darauf hingewiesen.
Konnektivität:
Natürlich darf heutzutage eine Konnetivität zum Smartphone via Bluetooth nicht fehlen. Auch Pulsgurte können zum Teil genutzt werden. Die Daten werden dann auf ein persönliches Konto beim Herstellerportal übertragen, ausgewertet und mit hübschen Grafiken präsentiert. Über eigene Communities der Hersteller kann man sich mit anderen vergleichen, was natürlich zusätzlich zur Motivation beiträgt.
Display & Akku:
Die Displays sind sehr minimalistisch gehalten. Außer ein paar Punkten, die auch grob kurze Wörter darstellen können, ist nicht viel zu sehen. Wahrscheinlich um den Akku zu schonen. Doch hier gibt es zumindest Unterschiede. Das (Der? Die?) Vivofit von Garmin hält dank einer Knopfzelle angeblich ein ganzes Jahr, während die Konkurrenzprodukte regelmäßig per USB aufgeladen werden müssen.
Preise:
Preislich bewegen sich die genannten Activity-Tracker zwischen 89 EUR (Loop) und 139 EUR (FuelBand). Das ist nüchtern betrachtet schon viel Geld für so ein Armband mit ein wenig Technik. Nur zum Vergleich: Gestern Abend gab es im Onlineshop eines Elektromarkts die GPS-Uhr “Garmin Forerunner 110” für 89 EUR.
Fazit:
Da ich keines dieser Bänder getestet habe, kann ich sie eigentlich auch nicht wirklich beurteilen. Dennoch sehe ich sie bauchgefühlsmäßig mehr als Spielerei. Sicher können diese Gadgets motivieren, sich mehr zu bewegen. Vor allem am Anfang, wenn noch alles neu ist und man gespannt auf die Auswertung wartet. Doch ich bin skeptisch, ob dies auch langfristig der Fall ist. Für Sportmuffel ist es vielleicht ganz sinnvoll, da sie so in kleinen Schritten zu mehr sportlicher Aktivität herangeführt werden. Wer jedoch bereits Sport treibt, für den ist es meines Erachtens auf Dauer nur eine Spielerei. Sind wir doch mal ehrlich, dass wir besser die Treppe anstatt den Aufzug nehmen sollen, wissen wir doch alle. Ob da solch ein Armband hilft, dauerhaft den Schweinehund zu überwinden? Und wer z.B. richtig mit dem Laufen beginnen möchte, der hat von einer Einsteiger-GPS-Uhr meines Erachtens mehr Nutzen. Doch ich bin ehrlich, ich mag solche technischen Spielereien. Und da sie optisch auch noch ansprechend sind, betrachte ich sie als sportliches Accessoire, das mit Sicherheit sinnvoller ist, als ein Gummiarmband mit Hologramm. Daher würden mich diese Acitivity-Tracker schon irgendwie reizen. Eine normale Uhr war mir eh immer zu langweilig. ;)
Links zu den genannten Produkten:
Nike FuelBand – http://www.nike.com/de/de_de/c/nikeplus-fuelband
Garmin Vivofit – http://sites.garmin.com/vivo/?lang=de&country=DE
Polar Loop – http://www.polar.com/de/produkte/werde_aktiv/fitness/loop
Fitbit Flex – http://www.fitbit.com/de/flex
Jepp. Sehe ich ganz genauso. Interessante Spielerei, reizt, macht neugierig und lässt mich vielleicht anfangs auch eine Treppe nochmal zusätzlich rauf und runter laufen – aber langfristig flacht da das Interesse sicher sehr ab…
Wie du schreibst, für viele Sportmuffel mag ein solches Teil eine nette, motivierende Spielerei sein. Wobei ich bezweifeln würde, dass die Personen durch etwas mehr Herumgehen (um bessere Statistiken zu haben) dann auch wirklich “sportlicher” werden.
Für den Statistik-Freak sind die Zahlen sicherlich nett – aber in der Tat auch ziemlich teuer. Was messen die Dinger denn mehr als ein üblicher Schrittzähler?
@Thomas: Ich bin mir fast sicher, dass das Interesse abflacht. Die Frage ist nur, was danach kommt. Wieder zurück in den Fahrstuhl oder der nächste Schritt und man betreibt richtig Sport? Wie gesagt, ich bin skeptisch.
@Laufhannes: Jede zusätzliche Bewegung ist für Sportmuffel besser als keine. Ob man sie dadurch “sportlicher” werden, bezweifle ich auch. Da braucht es schon etwas mehr dazu. Aber es könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein.
Ich frage mich auch, was die Dinger wirklich mehr können als ein Schrittzähler, die man überall hinterhergeworfen bekommt. Daher finde ich die Preise auch sehr hoch. Sie sind halt etwas stylischer.
im Unterschied zum Schrittzähler oder der App hat man das Band tatsächlich immer bei sich. Ich fand die Idee auch zunächst recht interessant und lockend, möchte mein Handgelenk aber frei von dauerhaften Zwängen halten. Ich bezweifle auch, das so ein Band für den sporttreibenden Recken irgendeinen Nutzen hat. Wer einen Bürojob hat, sitzt viel –> ach, kompensiert aber durch sein Sportprogramm. Wer sich trotzdem nicht fit fühlt, zu dick ist oä weiß auch, an welchen Schrauben gedreht werden muss.
Spielerei oder für Anfänger.
Ich muss gestehen, dass ich diese Dinger bis jetzt noch nicht mal wahrgenommen habe.
Jetzt, nachdem ich deinen Artikel gelesen habe, weiß ich, ich habe nichts verpasst :) Danke!
Ich teste gerade den Tracker “Loop” von Polar. Ich hab das Ding jetzt knapp 2 Wochen am Handgelenk und bin wirklich überrascht, was es kann. Bisher kannte ich ja nur die ordinären Schtittzähler die, wenn sie überhaupt richtig zählten, meist ein unsexy Gürtelanhängsel waren. Die Apps funktionieren ähnlich ungenau und saugen Akkuleistung!
Ich möchte mich selbst als Sportler bezeichnen und die Tracker wären sowieso nichts für mich. Doch für Personen, die eine gewissen Motivationsunterstützung brauchen, finde ich es genial! Denn auch ich habe mich bereits mehrmals motivieren lassen: am Abend nach Hause gekommen und mein “Aktivitätslevel” war noch nicht erreicht – bin dann noch eine Runde um den Block gegangen! ;-)
Kleine Veränderungen können viel ausmachen – die Tracker tragen meiner Meinung nach einen Teil bei! Mit Sicherheit nur temporär – aber so ist unsere Zeit eben!
LG, Walter
In der neuen Polar V800 soll die Aktivitätsmessung auch drin sein. Hier allerdings mit dem Hintergrund einer genaueren Erholungsmessung und Trainingsempfehlung ….
Ich halte davon ja gar nichts. Ich denke auch nicht, dass man da langfristig (und nur das bringt es ja) mehr Bewegung in sein Leben bringt, nur weil man irgendwelche Statistiken anschauen kann.
Denn das muss man ja dann auch wirklich tun. Man muss diese Statistiken (was auch immer für welche) auswerten oder eventuell auch im Voraus planen, wie man sie verbessert etc.
Vielleicht bringt das dem Ein oder Anderen etwas, will ich nicht ausschließen, aber mir wäre es schon zu blöd so ein Ding überhaupt zu testen. Da ist der Aufwand glaube ich größer als der Effekt. ;-)
Ich finde das Konzept der Aktivitäts-Tracker schon sehr spannend. Vor allem die Trennung von Messgerät und Aufzeichnung / Auswertung ist für mich die größte Innovation. Denn das bringt erhebliche Vorteile.
Das Thema habe ich auch in einem eignen Artikel aufgegriffen: http://www.hiking-blog.de/technik/fitness-tracker-wie-du-auch-als-outdoorer-von-den-funktionen-profitieren-kannst/
@Jens | Hiking Blog: Hm, was daran innovativ sein soll, verstehe ich nicht. Das hatte man früher schon. Da waren die GPS-Sensoren extern und das Gerät am Handgelenk zeichnete auf. Aus meiner Sicht wäre das ein klarer Rückschritt.
Wenn du die Datenweitergabe an das Smartphone meinst, OK. Das ist ein nettes Feature, was aber auch bereits von anderen GPS- bzw. Fitnessgeräten genutzt wird.
Hi Marco, die Innovation ist, dass sämtliche Bewegungsdaten und Körperfunktion erfasst werden und drahtlos und stromsparend per Bluetooth auf ein Smartphone übertragen werden. Und von dort können die Daten weiter verarbeitet werden. Das manuelle übertragen der Daten per Kabel oder Bluetooth auf den PC entfällt. Ich persönlich finde das super bequem.
Außerdem können durch ANT+ Geräte verschiedener! Hersteller miteinander kommunizieren. Und das ist schon eine echte Innovation! Gerade wenn du mehrere Sportarten ausübst, kannst du dir z.B. deinen Puls der vom Fitness-Tracker aufgezeichnet wird, auch auf deinen Fahrradtacho oder sonst wo anzeigen lassen. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.
Besonders wenn einem ab und zu die Motivation fehlt, nach einem langen Arbeitstag noch etwas Sport zu treiben, ist so ein Activity Tracker durchaus hilfreich. Es kommt natürlich aber immer auf einen selbst an – unbedingt notwendig ist es nicht!
Zwingend notwendig ist so ein Gadget natürlich nicht und durch das alleinige Tragen wird man auch nicht fitter. Was aber passiert, ist dass dir dein Maß an Aktivität bewusster gemacht wird.
Wer ein Haushaltsbuch führt, der kann daraus schon einen großen Nutzen ziehen. Warum machen es die wenigsten? Weil es einen Zusatzaufwand erfordert, die Ausgaben ordentlich aufzuschreiben.
Ähnlich ist das beim “Wie aktiv leben ich überhaupt?”. Ohne Fitnessarmband muss man es halt aufschreiben und immer dran denken. Bewegung an sich ist aber häufig etwas unbewusstes, dass einfach geschieht, worüber wir nicht nachdenken. Der Fitness Tracker zeichnet es aber auf, so dass wir ohne großen Mehraufwand die Informationen bekommen.
Was wir damit anfangen, ist natürlich jedem selbst überlassen.
Hallo,
finde Handyuhren oder Fitness Tracker wirklich klasse! Hab vor kurzem von meinen Kindern einen zum Geburtstag geschenkt bekommen und bin positiv überrascht. Anfangs war ich ja etwas skeptisch, da das Teil zu viel über mich wissen wird :lol:
Mittlerweile hat sich die Skepsis beigelegt und der Tracker motiviert mich bei meinem täglichen Training. Kann ich jeder Hausfrau und Mutti nur wärmstens empfehlen. Probiert es einfach mal aus :lol: