Während viele große Laufveranstaltungen erneut abgesagt wurden, finden dagegen vor allem Trail-Läufe statt. Bei einem Lauf in der Natur ist wahrscheinlich ein Hygienekonzept einfacher durchzuführen, als bei einem Lauf durch die Stadt. Hinzu kommt auch, dass die Teilnehmerzahl nicht ganz so groß ist. Bereits vor Corona nahm ich gerne an diesen Veranstaltungen teil. Sie sind eine schöne Abwechslung und die gelaufene Zeit spielt nicht ganz so eine große Rolle. Hier nun mein kurzer Bericht zum PfalzTrail und TwilightTrail.
PfalzTrail
Ich hatte mich für den BaseTrail angemeldet, was 21 Kilometer und 450 Höhenmeter bedeutete. Mehr traute ich mir in der aktuellen Verfassung nicht zu. Weniger wollte ich aber auch nicht. Das Wetter war perfekt und auch der neue Start-/Zielbereich im nagelneuen Stadion war sehr ansprechend. Parken musste man wieder auf einer Wiese etwas weiter weg, aber es gab einen Shuttle-Service, der gut funktionierte, sofern man rechtzeitig da war. Am Eingang gab es die 3G-Kontrolle und man bekam ein Armbändchen, damit man sich auf dem Veranstaltungsgelände aufhalten durfte. Auch die Startnummernausgabe war unkompliziert, dauerte aber erwartungsgemäß dieses Mal etwas länger. Vor dem Start traf ich noch Pierre-Emmanuel Alexandre, der auf seinen Nachwuchs aufpasste, während seine Frau (Sophie Crommelinck) den BaseTrail lief und Zweite wurde. War echt schön, ihn mal wieder zu sehen und ein wenig mit ihm zu plaudern.
Der Start verzögerte sich leider noch um eine halbe Stunde, da noch nicht alle Teilnehmer vor Ort waren. Die Shuttles fuhren noch immer zu den Parkplätzen. Aber wenn die Sonne angenehm scheint, lässt sich das verkraften. Dann ging es los. Man versuchte das Starterfeld etwas zu entzerren. Maske hat im Startblock übrigens keiner getragen. Stand das nicht in der Läuferinformation, dass diese erst nach dem Start abgenommen werden darf? Naja, wie auch immer.
Der Anfang der Strecke ist neu gewesen, aber dann ging es doch noch am alten Start vorbei. Von dort dann über’s Feld in den Wald. Schön wellig, technisch nicht zu anspruchsvoll, jedoch teilweise etwas schmal. Überholen bzw. überholt werden war schwierig. Ich hatte es ja nicht eilig. Mein Ziel war genießen und ankommen. Es gab Abschnitte, die über Wiese gingen. Das empfand ich als etwas anstrengend. Ansonsten gab es drei etwas fiese Anstiege nach Kilometer 4, 13 und 20. Ich bin durchgelaufen, habe keine Pausen gemacht (wo war eigentlich die erste Verpflegungsstation?) und war nach 2:02 im Ziel. War schön, war anstrengend, hat Spaß gemacht. So muss das!
TwilightTrail
Der nächste Traillauf fand zwei Wochen später statt. Ursprünglich war es mal der Himmelsleiter-Trail, der im Rahmen des Trailmarathon Heidelberg ausgetragen wurde. Damals noch knapp 10 Kilometer lang. Seit letztem Jahr wurde das Ganze aber auf 5 Kilometer verkürzt und findet am Vorabend der Hauptveranstaltung statt. Letztes Jahr war noch um 18:30 Uhr der Start, wo es dann im Wald dann doch schon etwas dunkel wurde und eine Stirnlampe erforderlich war. Dieses Jahr war der Start bereits um 17 Uhr und mit Dämmerung war daher leider nichts. Schade, denn das hat den Lauf ja auch interessant gemacht. Nun gut, vielleicht lag es auch an mir, weil ich Trottel im Vorjahr ja auch gestürzt bin. Nix Wildes, aber Ellenbogen und Knie bluteten und wurden im Ziel von den Sanis versorgt. Trotzdem, ich fand den Lauf mit Stirnlampe besser.
Nun aber zum diesjährigen Lauf. Die Startnummer holte ich auf dem Karlsplatz in der Altstadt ab. Dort war am nächsten Tag auch Start und Ziel der anderen Distanzen. 3G-Kontrolle am Eingang, wieder ein Bändchen, das war’s. Danach musste ich hoch zum Molkenkurweg oberhalb vom Schloss. Das sind schon eine paar Höhenmeter und Stufen zum Warmwerden. Start und Ziel war 50 Meter von der Himmelsleiter entfernt. Dort ging es knapp 250 Höhenmeter auf Natursteinstufen permanent steil bergauf. Es wurde in vier Blöcken gestartet. Ich war im zweiten Block, wäre aber im dritten Block besser aufgehoben gewesen. Auf der Himmelsleiter kann man eher schlecht überholt werden, aber es ging. Masken vorm Start trug auch hier wieder keiner, obwohl im Vorfeld darauf hingewiesen wurde.
Ich tat mich von Beginn an schwer. Die Beine fühlten sich schwer an, was wohl an den zwei Tempoläufen unter der Woche lag. Die Waden waren hart und als ich endlich oben auf dem Königstuhl war und es bergab ging, fühlten sich die Oberschenkel wacklig an. Eigentlich freute ich mich auf den Downhill, weil das mir normalerweise deutlich besser liegt. Aber dieses Mal ging nichts. Ich sah es ein und wollte nichts erzwingen. Und vor allem keinen Sturz riskieren. Vor allem der Anfang des Downhills (Geröll) hat es in sich. Und so war ich am Ende mit etwas über 40 Minuten knapp fünf Minuten langsamer als im Vorjahr. Dafür aber sturzfrei und kann die nächsten Läufe verletzungsfrei angehen. Und Spaß hat es trotzdem gemacht, auch wenn die Himmelsleiter echt Hölle ist.
Vorschau
Am 17.10. werde ich dann noch beim Strahlenburgtrail auf der Distanz “King of the Hill” teilnehmen. Eigentlich gehören diese drei Veranstaltungen zum TrailCup, der dieses Jahr jedoch leider ausfällt. Schade, denn die abschließende Siegerehrung und der Ausgabe der Hoodies, sowie Verlosung von Preisen, war immer eine schöne Sache. Immerhin können die Läufe stattfinden und das ist doch das Wichtigste.
Vielen Dank für Deinen schönen Bericht.
Ich finde, Du siehst auf den Bildern immer total happy aus. Ist das Professionalität vor der Kamera nach dem Motto “Ui, Kamera, jetzt lächeln und danach wieder leidenr” oder läufst Du immer mit so guter Laune?
Auf alle Fälle ist es immer wieder schön bei Dir zu lesen.
Viele Grüße von einem anderen 45-jährigen begeisterten Läufer,
Uwe :-)